Stürmische Böen, Regen und knackige Anstiege: Der Riderman 2018 war eine besondere Herausforderung für die rund 700 Starter. Das Drei-Etappen-Rennen im Schwarzwald war der Schlusspunkt einer erfolgreichen Saison für das Team Strassacker – allerdings ohne Happy End.
Die Messlatte lag hoch, sehr hoch. Im Vorjahr hatte Team Strassacker den Riderman dominiert: Teamsieg, Einzelsieg durch Hanno Rieping (der damit den Grundstein für den späteren Gesamtsieg im German Cycling Cup legte), Altersklassensiege. Vor der 2018er Auflage des einzigen Etappenrennens im German Cycling Cup war klar, dass sich dieser Erfolg nicht wiederholen lässt. Eine ganze Reihe krankheitsbedingte Absagen, dazu angeschlagene Teamfahrer – die Équipe aus Süßen ging nicht in Bestbesetzung an den Start im Kurort Bad Dürrheim.
Schon das 16 Kilometer lange Auftaktzeitfahren war ein Fingerzeig, dass in diesem Jahr andere den Riderman bestimmen würden: Mit einem im Laufe des Nachmittags drehenden und stark auffrischenden Wind kämpften viele der Strassacker-Starter, die überwiegend späte Startzeiten gewählt hatten bzw. zugeteilt bekamen. Bei heftigen Böen galt es den Lenker der Zeitfahrmaschine gut festzuhalten, um nicht in den Straßengraben geweht zu werden. Leider kam daher kein Podestplatz zustande, Denis Holsinger und Kai Miebach schafften es aber in die Top Ten, Caspar Rüter fuhr trotz schlechter Bedingungen eine starke Zeit. Der Etappensieg ging mit einem neuen Streckenrekord von 20:15 Minuten an den Ruder-Weltmeister Jason Osborne.
Starke Leistung von Denis Holsinger
Tag zwei der Rundfahrt verlief zwar weniger windig, dafür machten aber zahlreiche Anstiege den Jedermännern das Leben schwer: 108 Kilometer mit 1650 Höhenmetern sorgten für eine frühe Selektion im Feld. Eine frühe Attacke von Kai Miebach gemeinsam mit Jochen Wallenborn, die die erste Bergwertung unter sich ausmachten, war leider nicht von Erfolg gekrönt. Leider wurde die Mannschaft der Kunstgießerei darauf in der entscheidenden Situation auf dem falschen Fuß erwischt und verpasste die Bildung einer starken Spitzengruppe. Die Etappe gewann Christian Müller. Dahinter fuhr Denis Holsinger als 21. das beste Resultat des Tages ein – ein Tag zum Abhaken.
Die 87 Kilometer lange Abschlussetappe war mit 1050 Höhenmetern nicht ganz so schwer wie das Teilstück des Vortags, allerdings verschärfte Regen und starker Wind die Angelegenheit für das Fahrerfeld, zu dem auch die Sunweb-Profis Simon Geschke und Johannes Fröhlinger zählten (beide hielten sich allerdings vornehm aus dem Renngeschehen an der Spitze heraus). Schon nach dem ersten Anstieg hinauf zur Hirschhalde zerriss das Feld auf einem Feldweg bei Seitenwind in zahlreiche Gruppen. Im weiteren hügligen Verlauf der Etappe konnten sich die meisten Strassackerfahrer vorne festsetzen. Durch zwei frühe Defekte bei Holger Koopmann und Andreas Biewer war das Team aber bereits geschwächt und verpasste gegen Rennmitte erneut den Sprung in die elfköpfige Spitzengruppe. So mussten sich am Ende im Sprint des Feldes Hanno Rieping und Chris Mai mit den Plätzen 15 und 16 begnügen. Denis Holsinger verteidigte seinen dritten Platz in der Alterklasse Masters II und in der Teamwertung verteidigte die Mannschaft von Teamchef Franco Adamo ebenfalls Rang drei hinter Team Deutsche Kinderkrebsstiftung und Team Leeze-Biehler.
Eine sehr erfolgreiche Saison
„Die beiden dritten Plätze sind für mich ein versöhnlicher Abschluss eines Ridermans, der für uns unter anderen Vorzeichen stattfand als im Vorjahr. Wir waren ersatzgeschwächt und unsere Gegner sehr stark – Respekt“, sagte Adamo, der zugleich hervorhob, dass die damit beendete Rennsaison wohl um ein Rennen zu lang war für seine Mannschaft. „Das war eine sehr erfolgreiche Saison für uns mit zahlreichen Siegen für unsere Fahrer. Danke auch an alle Unterstützer und Betreuer, die all das mit ihrem großen Engagement möglich gemacht haben.“ Ende November wird sich das Team Strassacker beim jährlichen Teamtreffen am Unternehmenssitz des Hauptsponsors in Süßen für die neue Saison aufstellen.
Ergebnisse Riderman 2018 (Gesamtwertung)
1. Christian Kreuchler
2. Christian Müller
3. Maximilian Hornung
14. Denis Holsinger
31. Chris Mai
37. Lukas Klöckner
39. Martin Axtner
Fotocredits: Nina Elsässer (Facebook-Link) sowie Teamfahrer Jannik Wüster