Tour de Kärnten - Etappe 5: Moritz Beinlich triumphiert bei Königsetappe

Unser erster Saison-Höhepunkt steht an – die Tour de Kärnten. Über sechs Etappen führt das Rennen rund um den Faaker See bei Villach. Die Equipe in Celeste ist mit elf Fahrern am Start und wird versuchen, an die bisherigen Erfolge der Saison anzuknüpfen. Wir werden uns hier jeden Tag melden und den Renntag kurz Revue passieren lassen.

Von Moritz Palm

Hallo aus Kärnten!

Flachetappen sind bei der Tour de Kärnten traditionell eine große Unbekannte: so galt es auch auf der heutigen Königsetappe zum Magdalensberg auf 110 km knapp 2000 Höhenmeter zu überwinden. Nach dem gestrigen Renntag, der nach meinem Empfinden eher mit der Intensität eines Eintagesklassikers ausgefahren wurde, waren die Beine beim Einrollen zur Startlinie ganz schön schwer. So langsam zeichnen sich bei jedem Fahrer die Strapazen der vergangenen Etappen ab, richtig frisch ist hier keiner mehr…

Daher waren wir sehr zufrieden, als sich nach Rennkilometer 10 eine vierköpfige Spitzengruppe mit Fabian Thiele gebildet hatte. Dank stark ansteigender Bergform, die er als treuer Helfer in den letzten Tagen mehrfach unter Beweis gestellt hatte, war ich mir sicher, dass er in dieser Konstellation um den Sieg hätte mitfahren können.

Für den Rest also ein entspannter Tag im Peleton? Leider weit gefehlt - zahlreiche Konterattacken in der welligen Anfahrt zum ersten richtigen Anstieg des Tages sorgten für ein hektisches Auftaktgeschehen, in dem wir unseren Mann in Gelb - Moritz Beinlich - nach besten Kräften aus dem Wind und Positionskämpfen halten konnten. Dabei taten sich insbesondere Lukas Klöckner, Ben Witt und Jannis Wittrock durch ihre unermüdliche Führungsarbeit hervor.

Sodann war es bei Kilometer 45 einmal mehr Phil Peitzmeier, der die Strassacker-Fahrer in den ca. 8km langen Anstieg führte. Der bis dahin verbliebene Teil der Spitzengruppe wurde gestellt, weitere Attacken blieben indes aus, sodass in der nachfolgenden Abfahrt etliche Fahrer den Anschluss an das Hauptfeld wiederherstellen konnten.

Im geschlossenen Feld ging es dann mit ca. 100 Mann in den 11km langen Schlussanstieg hinauf zum Magdalensberg. Im Stile des Teams Sky (heute: Ineos) zu besten Zeiten reihten sich alle verbliebenen Teamfahrer ein, um Moritz (Beinlichs) entscheidende Attacke im letzten Steilstück vorzubereiten. Nach getaner Arbeit scherten Fabian Thiele und Jonas Brzenczek 4km vor dem Ziel aus und ich war an der Reihe. Durch eine ordentliche Tempoverschärfung im immer steiler ansteigenden letzten Drittel des Magdalensberg konnten wir die verbliebene Spitzengruppe sprengen, sodass neben Moritz Beinlich und Chris Mai nur noch Stefan Kirchmair folgen konnte.

Durch eine erneute Tempoverschärfung auf dem 20% steilen Schlusskilometer konnte Moritz Beinlich sich schließlich von seinen Begleitern absetzen und einen souveränen Sieg auf der diesjährigen Königsetappe herausfahren. Kurz dahinter folgten Stefan Kirchmair (Platz 2) und Chris Mai (Platz 3), während ich nach getaner Arbeit noch auf Platz 5 über den Zielstrich rollte.

Bei Kaiserschmarrn vom Gipfelhaus Magdalensberg und einem tollen Panoramablick ins Kärntner Land konnten wir den Sieg und eine tolle geschlossene Mannschaftsleistung gebührend feiern. Ein rundum gelungener Tag!

Morgen erwartet uns mit 60km eine kurze Abschlussetappe, auf der wir uns mit Sicherheit nochmal aktiv am Renngeschehen beteiligen werden…;)

Bis morgen!
Euer Moritz