Rad am Ring: Team Strassacker krönt starke Teamleistung mit Doppelpodium und Sieg in der Teamwertung

Am vergangenen Samstag startete die Strassacker-Equipe bei dem ohne Zweifel anspruchsvollsten deutschen Jedermann-Rennen im Rahmen des German Cycling Cups: Rad am Ring. Im Herzen der Eifel erwartete die Fahrer ein Rundkurs auf der vorwiegend aus dem Motorsport bekannten Nordschleife – auch geläufig unter dem Beinamen “Grüne Hölle”, den Formel-1-Legende Jackie Stewart der Rennstrecke in den 70er-Jahren verpasst hatte. In Summe mussten so über sechs Runden 150 Kilometer und knapp 3500 Höhenmeter bewältigt werden. Nach einem ehrlichen Ausscheidungsfahren konnten Timo Dahlheimer (Platz 3) und Moritz Palm (Platz 2) das Rennen nach mustergültiger Vorarbeit ihrer Teamkollegen hinter dem Sieger aus Belgien, Michael Apers (Unlimited Cycling Team), auf dem Podium beenden. Abgerundet wurde der tolle Auftritt durch den wohlverdienten Sieg in der Mannschaftswertung. Zudem stürme Jael Heinrich in ihrem ersten Eintagesrennen in Celeste zum Sieg über die 75km-Distanz im Frauenrennen.

Von Moritz Palm

Nach dem erfolgreichen letzten Wochenende mit zwei Siegen in Frankfurt und Schleiz (wir berichteten), wollten wir den Ritt auf der Erfolgswelle fortführen, um mit einem guten Ergebnis weiter Boden in der Gesamtwertung des German Cycling Cups gutmachen zu können. Traditionell kommt der anspruchsvolle, wellige Kurs am Nürburgring unseren guten Bergfahrern entgegen, so auch in diesem Jahr.

Kontrollierte Anfangsphase
Von Beginn an wollten wir das Rennen zusammenhalten, um frühe Spitzengruppen zu verhindern und unsere Mannschaftsstärke voll ausspielen zu können. So führten Lukas Klöckner, Luca Wittrock, Martin Nitzschmann und Jannik Wüster das geschlossene Feld mit kontrolliertem Tempo in den ersten beiden Runden auf perfektem Rennasphalt über den Anstieg zur Hohen Acht so dass Timo und ich unsere Kräfte schonen konnten.

Tempoverschärfung in Runde 3 durch die Trans-Alp-Sieger
In der dritten Runde ging sodann unser frisch gekürtes Siegerpaar der diesjährigen Tour Transalp, Ben Witt und Phil Peitzmeier, in die Offensive: während Ben in der teils technisch anspruchsvollen Abfahrt das Tempo forcierte und es so zu ersten Lücken im Fahrerfeld kam, übernahm zu Beginn des Anstiegs zur Hohen Acht unser “Bergdiesel” Phil die Führungsarbeit und schlug mit Hilfe von Jonas und Johannes auch in den flacheren Stücken ein richtiges Ekeltempo an. Aufgrund dieses hohen Grundtempos sowie einer weiteren Attacke des belgischen Unlimited Cycling Teams zerflog das Feld im Anstieg der vierten Runde schließlich in seine Einzelteile. Da wir mit drei starken Fahrern in der sich nun bildenden Spitzengrruppe vertreten waren, hielten wir auf den folgenden Kilometern das Tempo in guter Zusammenarbeit mit den Belgiern hoch und konnten derart den Vorsprung auf die Verfolgergruppe um das Gelbe Trikot auf den Schultern von Patrick Altefrohne (Team Leeze) stetig ausbauen.

Entscheidung erst auf der Zielgeraden
Vereinzelte Vorstöße der Belgier wurden durch die unermüdliche Führungsarbeit von Timo und Phil in den letzten beiden Runden immer wieder neutralisiert, sodass ich mich im Kopf bereits eingangs der letzten Runde auf das Sprintfinale vorbereite. Ehrlicherweise hatte ich das Gefühl, dass in der letzten Runde alle noch verbliebenen sieben Fahrer der Spitzengruppe von Krämpfen geplagt richtig “grau” waren – das harte Tempo und die Hitze hatte von uns Rennfahrern alles abverlangt.

Auch Timo und ich waren hiervon trotz guter Verpflegung durch unsere Betreuer nicht verschont geblieben und bogen mit entsprechend wenig frischen Beinen auf die rund 600 Meter lange Zielgerade ein. Phil zog uns hervorragend den Zielsprint an, scherte dann aus, um uns den Weg frei zu machen. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt ein wenig eingebaut, sodass ich auf die überraschend frühe Sprinteröffnung durch den späteren Sieger Apers, nicht unmittelbar reagieren konnte. Dennoch konnten Timo und ich durch eine letztlich solide Sprintleistung das Doppelpodium für unser Team absichern und so wertvolle Punkte für das GCC-Gesamtklassement sammeln. Mit Ben und Phil auf den Plätzen 6 und 7 bedeutete dies zudem den herausragenden Sieg in der Mannschaftswertung.

Einstandserfolg bei den Frauen und Sieg im 24h-Rennen
Einen weiteren Erfolg konnte das Team erfreulicherweise erstmals in der Damenwertung verbuchen: Jael Heinrich fuhr in ihrem ersten (Einzel-)rennen für das Team Strassacker einen überlegenen Sieg heraus und distanzierte die Zweitplatzierte um knapp fünf Minuten. Offensichtlich wurde mit der Tour Transalp, die Jael gemeinsam mit Jonas Kahler bereits für Strassacker in Angriff genommen hatte, ein hervorragender Grundstein für diese tolle Leistung gelegt. So kann es weitergehen! Ebenso gewann Daniel Novak mit einer beachtlichen Leistung das 24h-Rennen als Solist in seiner Alterskategorie. Dabei legte der Ultra-Athlet im Strassackerrennanzug nicht weniger als 622 Kilometer und knapp 13.000 Höhenmeter innerhalb von 24h zurück.

Zufriedene Teamleitung
Sichtlich erfreut über das Abschneiden seiner Fahrer zeigte sich neben Teamchef Franco Adamo, in diesem Jahr als Betreuer an der Hohen Acht im Einsatz, auch der sportliche Leiter des Teams, Joscha Weber – der kurz zuvor die Silbermedaille der Rad-WM der Journalisten auf selbigem Rundkurs errungen hatte: “Die Jungs sind ein großartiges Rennen gefahren und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dass wir mit Moritz und Timo gleich zwei Fahrer aufs Podium gebracht haben, zeigt unsere Stärke. Das ganze Team hat hart für diesen Erfolg gearbeitet. Einer der wichtigsten Helfer war dabei einmal mehr Lukas Klöckner, der leider durch einen unachtsamem 24h-Fahrer zu Fall kam und ärztlich behandelt werden musste. Wir drücken ihm die Daumen für eine schnelle Genesung!”

Nach der Saisonpause weiter angreifen
Für uns geht es nun in einer kurze Saisonpause, die optimal genutzt werden kann, um die erforderlichen Grundlagen für die zweite Saisonhälfte aufzubauen. Mit dem Rennen in Dresden (GCC, 14. August) sowie in Stuttgart (Deutschlandtour, 28. August) melden wir uns dann wieder zurück im Renngeschehen. Spätestens mit dem Riderman (GCC, 23.-25- September) wird schließlich das Finale um die Gesamtwertung des diesjährigen German Cycling Cups eingeläutet. Nach der überzeugenden, mannschaftlich geschlossenen Leistung der letzten beiden Wochenenden blicke ich mit größter Zuversicht auf die kommenden Rennen und unsere “mission yellow” – pack ma’s!

Die Ergebnisse sind online abrufbar